..............F O R U M......... Bessarabiendeutscher Verein e.V.

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  • Brauchen wir das Dobrudscha-Wappen? von adminDatum11.12.2020 18:50
    Blog-Kommentar

    Die Wappenfrage müsste im Vorstand des BV sorgfältig diskutiert werden. Mach doch zunächst völlig unverbindlich einen Gestaltungsvortrag.

  • Blog-Artikel von admin

    Vortrag bei der Herbsttagung 2012 in Hildesheim:
    Der Einfluss des Nationalsozialismus auf das Vereinsleben
    von Heinz Fieß

    Volksgemeinschaft und Erneuerung
    Um die Entwicklung des Vereinswesens der Deutschen in Bessarabien in den Dreißigerjahren verstehen zu können, ist es erforderlich, zentrale Begriffe des nationalsozialistischen Gedankengutes im Blick zu haben. „Volksgemeinschaft“ und „Erneuerung“ – diese Begriffe klingen zunächst so optimistisch positiv und wohlwollend, dass sie kaum zum Hinterfragen auffordern. Schon gar nicht erkennt der wenig Kritische die kämpferische Stoßrichtung, die sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Zum Begriff „Volksgemeinschaft“: So ist doch Volksgemeinschaft, also die Gemeinschaft einer Volksgruppe, naiv betrachtet etwas sehr Erstrebens- und Wünschenwertes: Man sorgt sich gemeinsam um das Wohl des Einzelnen und der Gruppe. Nicht Zwist, Streit und Eigennutz, sondern gemeinschaftliches Vorgehen führt zur Bewältigung der gestellten Aufgaben. Sollen die demokratisch-freiheitlichen Werte und Grundrechte in einer Gemeinschaft gewahrt werden, so setzt dies wertschätzende Toleranz, selbständiges Denken und Kompromissbereitschaft voraus.
    Mit dem zunehmenden Einfluss des Nationalsozialismus auf die Bessarabiendeutschen in den Dreißigerjahren wurde der Begriff „Volksgemeinschaft" , der bereits im 19. Jh. aufkam und auch in der Weimarer Republik eine bedeutende Rolle spielte, völlig neu besetzt. Er wurde auch in Bessarabien zum propagandistischen Leitbegriff und zum politischen Instrument der nationalsozialistisch orientierten Gesinnungsgemeinschaft. Stefanie Wolter schreibt in ihrer Pressedokumentation auf S. 435: „Immer mehr entwickelte sich in der Folgezeit die Volksgemeinschaft von einem Konstrukt, das einfach alle Deutschen Bessarabiens auf Grund ihrer gemeinsamen Herkunft umfasste, hin zu einer Institution, bei der es gewisse Kriterien zu erfüllen galt, wenn man ihr angehören wollte. Damit wurde die Volksgemeinschaft zunehmend zu einem Begriff, der zum Ausschluss missliebiger Elemente verwendet werden konnte – nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb der deutschen Volksgruppe.“
    Zum Begriff „Erneuerung“: Die führenden Köpfe der sog. Erneuerungsbewegung in Bessarabien drängten zur Macht. Eine ganze Reihe dieser Männer hatte in den Zwanzigerjahren in Deutschland, meist in Tübingen studiert, war dort mit der nationalsozialistischen Ideologie mit ihrer Aufbruchsstimmung in Berührung gekommen und von den neuen Gedanken angetan. Zurück in Bessarabien vermissten sie diese Aufbruchsstimmung. Die alten Strukturen erschienen ihnen zu eng und reaktionär, sie wollten Veränderung, „Erneuerung“, in vieler Hinsicht. Vor allem das benachbarte Siebenbürgen, zunehmend aber auch die Kontakte zum Deutschen Reich wurden zum großen Lehrmeister und Unterstützer.
    Zu den Veränderungen im Jahr 1933 ein Auszug aus Mariana Hausleitner, Deutsche und Juden in Bessarabien, S. 152:
    „Die Lehrerbildungsanstalt („Wernerschule“) in Sarata wurde ab 1933 das Zentrum des Protestes gegen die Rumänisierung, gleichzeitig war dort die Begeisterung für den Nationalsozialismus besonders stark.“ und ebd. weiter:
    „Die Radikalisierung der Deutschen aus Bessarabien war zum einen eine Folge des Scheiterns der Verhandlungspolitik der konservativen Führer [Daniel Haase, H.F.] und zum anderen Folge der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich. Seitdem Hans Steinacher im April 1933 der Reichsführer […] des „Volksbundes für das Deutschtum im Ausland“ (VDA) geworden war, griff diese Behörde direkt in das politische Geschehen in Bessarabien ein. Sie führte das „Führerprinzip“ im Verhältnis zu den Vereinen ein, die sie finanziell förderte.“
    Dazu auch Ute Schmidt, Die Deutschen aus Bessarabien, S. 116: „Ohne die ideelle und materielle Protektion aus dem Reich wäre es der organisatorisch fragilen `Erneuerungsbewegung´ bzw. ihren Spaltungsprodukten vermutlich kaum gelungen, der alten Volksführung das Wasser abzugraben und sich als politische Kraft in der deutschen Volksgruppe zu etablieren.“

    Der Text wird aus technischen Gründen fortgesetzt in den angehängten Dateien.

  • Die AnfängeDatum31.12.2017 11:31
    Blog-Artikel von admin

    Siehe angehängte Datei. Kommentare und Ergänzungen sind sehr erwünscht.

  • Blog-Kommentar

    Hier der dem Administrator zugesandte Brief eines früheren Dozenten an seine frühere Kollegin in der Fortbildungsstätte Kloster Denkendorf:

    Ich möchte Ihnen ganz herzlich danken, dass Sie gedacht haben, dieses Buch könnte mich interessieren! Ich habe es in diesen wenigen Tagen zwei Mal, und meine Frau hat es ein Mal gelesen, und so hat es reichlich Gesprächsstoff geliefert. Einerseits waren wir empört, wie man hier mit den Reichsdeutschen umging und wie verlogen das alles war, von der eigenen Regierung! Und andererseits war es das Aha-Erlebnis, wie das alles vorgezeichnet war, als die Deutschen dann 1945 ausgewiesen wurden aus Schlesien und den Gebieten, die dann an Polen fielen. Das war ja alles so ungeheuer brutal, und mir waren diese Vorgänge in dieser Deutlichkeit wirklich nicht klar. So habe ich mich bis zur Stunde immer auch gewundert, warum die Polen uns so wenig mögen, obwohl von der Bundesrepublik aus so viel ernste Bemühung um die Polen geschehen ist. Und so habe ich jetzt auch doppelt bewundert, was die Menschen geleistet haben, die sich für die Versöhnung eingesetzt haben. Der Kniefall von Willi Brandt war für mich allerdings immer schon der große Höhepunkt der Nachkriegsgeschichte.
    Sie sehen, wir sind beide noch ganz erfüllt und dankbar, dass wir das Buch lesen konnten. Es ist für Leute, wie wir sind, in immer größerem Ausmaß unfassbar, was die Nazizeit für Deutschland zerstört hat und was für Verbrecher Hitler und Genossen waren, und warum wir auf sie hereingefallen sind. Ihr Buch konnte auch überzeugen und darstellen, warum die "Reichsdeutschen", sei es freiwillig, sei es gezwungen und getäuscht, sich auf ihn einließen.

  • Blog-Artikel von admin

    [[File:titel alta.jpg|none|auto]]Ende 1939, gleich nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, und besonders im Jahr 1940 kam es in Europa aufgrund der Pläne Hitlers und Himmlers zu einer riesigen, straff organisierten "Völkerwanderung".
    Um den NS-Traum von einem Großdeutschen Reich mit 200 Millionen Deutschen verwirklichen zu können, wurden zur "Germanisierung des Ostens" Hunderttausende von "Volksdeutschen" (darunter auch die Bessarabiendeutschen) aus verschiedenen Gebieten Europas mit der Aktion "Heim ins Reich" umgesiedelt und vor allem im eroberten Polen (neu geschaffene Reichsgaue Wartheland und Danzig-Westpreußen) nach der Zwangsevakuierung großer Teile der polnischen Bevölkerung wieder angesiedelt.

    Fragen, Ergänzungen oder Kommentare zu diesem auch für unsere Großeltern und Eltern so schicksalhaften Kapitel sind sehr erwünscht.

    Heinz Fieß, admin

  • ZielvorstellungenDatum12.11.2017 17:24
    Foren-Beitrag von admin im Thema Zielvorstellungen

    Hallo KG1938,

    schön, dass Sie den Austausch zur Geschichte und dem Erfahrungsschatz der Bessarabiendeutschen wieder stärker anregen möchten. Mit meinem 2015 und in 2. Auflage 2016 erschienenen Buch Heinz Fieß, Die "Rückführung" der Volksdeutschen... hatte ich großen Erfolg und erhielt erfreulich viele positive Rückmeldungen. Hier ein Beispiel:

    Christian Michler aus der Enkel-Generation im Zusammenhang mit einer Anfrage in einer Mail im November 2016:
    Und noch einmal vielen Dank für Ihr Buch. Es ist für einen Bessarabien-Nachfahre wie mich eine sehr wertvolle Arbeit. Ich wünschte, meine Generation würde viel mehr diesen Teil unserer deutschen Geschichte so klar vor Augen haben.


    D.h., es gibt dieses Interesse, doch ist es hier im Forum vermutlich hilfreich, die Besucher durch gezielte Fragen anzusprechen.
    Ich empfehle Ihnen also, hier ganz konkrete, sie bewegende Fragen zu stellen und so einen Austausch anzuregen. Ich wünsche Ihnen dafür viel Erfolg.
    Vielleicht erhalten Sie auch Anregungen für Fragen oder Kommentare, wenn Sie hier im Forum in der Bildergalerie auf das Album ("Rückführung ins Reich") gehen.

    Ab sofort ist uch ein Forums-Blog eingerichtet, dem ich große Beachtung und zahlreiche Beteiligung wünsche.

    Ihr admin

  • ZielvorstellungenDatum24.10.2010 12:08
    Thema von admin im Forum Zielvorstellungen zum...

    Liebe Gäste und Mitglieder des Forums,

    es ist erfreulich, dass der Bereich "Fragen zur Familienkunde" in diesem Forum stark genutzt wird und offensichtlich auch zu guten Ergebnissen führt. Das ist als ein Schritt hin zur Geschichte unserer Vorfahren sehr begrüßenswert, dennoch sollte die Chance für die wichtige Auseinandersetzung mit weiteren Fragen und Inhalten immer wieder in unserem Blickfeld bleiben:

    Naturgemäß wird die Zahl der Zeitzeugen, die wir befragen können, immer weniger. Das Forum der Bessarabiendeutschen soll dazu anregen, z.B. innerhalb der Familien und des Bekanntenkreises Fragen zum Leben in Bessarabien, zur Umsiedlung, Ansiedlung im Osten, Flucht und zum Neubeginn in der jetzigen Heimat zu stellen und das so gewonnene Wissen an andere weiterzugeben. Ziel ist es, ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten, das nicht nur im Augenscheinlichen bleibt, sondern gesellschaftlich-soziale, religiöse und vor allem auch politische Fragestellungen aufgreift, die sich in der Auseinandersetzung mit der Geschichte unserer Volksgruppe stellen.
    Mit unseren Fragen, Antworten, Informationen und Diskussionsbeiträgen tragen wir alle dazu bei, dass wir im Gespräch bleiben und dazu anregen können, über neue kommunikative Kontakte unser Bessarabienbild zu erweitern.
    Das Forum braucht Diskussionsteilnehmer, es braucht Sie! - Bitte steigen Sie ein! - Wir warten auf Ihre Beiträge und Ihre Themenvorschläge.

    Auf Ihre Beiträge und Anregungen freut sich
    Ihr
    Heinz Fieß, Administrator

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